Rollenspiel
Definition
Die Begriffe "Simulation" und "Rollenspiel", die zu Formen des erfahrungsorientierten bzw. erfahrungsbasierten Lernens gehören, werden gern synonym verwendet.
Bei einem Rollenspiel nehmen die Studierenden ein Profil eines Charakters oder einer Persönlichkeit an und interagieren innerhalb der jeweiligen "Welt" miteinander. Das Rollenspiel soll dabei helfen, reale zwischenmenschliche Interaktionen und deren Dynamik besser zu verstehen, während die Lernenden Aufgaben in einem (möglichst) authentischen Kontext zu lösen versuchen. Die Ergebnisse der Interaktionen sind im Nachhinein zugänglich und bieten dadurch Chancen zur Reflexion seitens der Lernenden.
Beide Formen dienen im Allgemeinen der Überprüfung des konzeptionellen Verständnisses und der entwickelten Problemlösefähigkeiten.
Vor- und Nachteile des Assessments mit Rollenspielen
- Rollenspiele bieten ein hervorragendes Mittel zur Bewertung von Entscheidungsfindung und zwischenmenschlichen Kommunikationsfähigkeiten.
- Sie sind besonders hilfreich für Lernende, die entweder in einem angespannten beruflichen Umfeld agieren (z.B. in der Diplomatie, in akuten oder sensiblen Bereichen der medizinischen Versorgung, in der Psychologie und in der Beratung) oder komplexe Entscheidungen treffen müssen.
- Rollenspielszenarien können mit zunehmender Komplexität gestaltet werden, damit die Lernenden sukzessive ihr Kompetenzniveau ausbauen können.
- Rollenspiele sind sehr ressourcenintensiv (Personal, Zeit, Finanzen), insbesondere wenn sie graphisch überzeugen sollen. Hier können nur Kooperationen und gemeinsame Prüfungszentren mit einer zentralen Datenbank für Rollenspielszenarien abhelfen.
- Der Schutz der persönlichen Daten kann zu einem Problem werden, wenn die Anonymität des Spiels aus Bewertungsgründen aufgehoben wird.
- Wenn das Erlernen der Bedienung im Vordergrund steht, kann eine Rollenspiel-Lernplattform vom eigentlichen Ziel des konzeptionellen Lernens in einem Fachgebiet ablenken.