Humboldt-Universität zu Berlin - Digitales Prüfen

Das Prüfungsmoodle - Prüfungssystem an der HU

 

Moodle ist ursprünglich als eine Lehr-Lern-Software konzipiert, die zwar Prüfungen ermöglicht (s. Test- und Aufgaben-Modul sowie Bewertungsübersicht), aber nicht auf prüfungsspezifische Anforderungen wie die Wahrung des Gleichheitsgrundsatzes (Vorbeugung von Täuschungsversuchen, eindeutige Identifizierung) oder eine auf eine Prüfung reduzierte Bedienoberfläche ausgerichtet ist. Daher kann ein Moodle nicht beide Aspekte der Hochschullehre (Lehren-Lernen und Prüfen) gleichwertig bedienen. Aus diesem Grund gibt es an der HU ein HU-Moodle (Lehrmoodle) und ein Prüfungsmoodle, das zunehmend mehr auf die Bedürfnisse der digitalen Prüfungen zugeschnitten wird.

 

Warum unbedingt Moodle für Prüfungen?

Diese Frage wird immer wieder gestellt, da es doch auch Softwarelösungen gibt, die nur zu Prüfungszwecken eingesetzt werden, z.B. LPLUS. Doch gibt es - trotz aller Schwierigkeiten, die mit dem Einsatz von Moodle für Prüfungen vielleicht zusammenhängen - zwei klare Argumente für Moodle:

  1. Moodle ist die etablierte, d.h. für die Lehrenden und Studierenden die bekannte und vertraute Software-Umgebung an der HU. Sie können sie bedienen und kennen ihre Funktionalitäten. Außerdem eröffnen einheitliche Systeme den Lehrenden die Möglichkeit, aus dem Lehrmoodle Materialien in das Prüfungsmoodle zu importieren. Wichtiger jedoch ist es, dass die Lehrenden selbständig Prüfungen im Prüfungsmoodle entwerfen können und i.d.R. nur eine Unterstützung bei Detailfragen brauchen. Sie sehen selbst, was geht und was nicht, so dass sie ihre Prüfungsaufgaben eigenständig weiterentwickeln können.
  2. Moodle ist eine Open Source Software mit einer breiten Entwickler-Community. Die HU bekennt sich seit Jahren eindeutig zu offenen Software-Lösungen, die obendrein den Vorteil bieten, die Software auf den eigenen Severn zu hosten und damit zweifelsfrei über den Verbleib der Daten zu entscheiden.

Fazit: Es geht an der HU auch bei Prüfungen um Selbständigkeit und Mündigkeit, die durchaus einiges an Anstrengung verlangt, aber eben auch einzelnen Personen Gestaltungsspielräume lässt, die eine "eingekaufte" Software aufgrund von Rahmenverträgen nicht schaffen kann.

 

Prüfungsmoodle und weitere Komponenten

Das Prüfungsmoodle stellt analog zum Lehrmoodle (s. HU Digitale Lehr- und Lernlandschaft, kurz: HDL3) die zentrale Komponente für digitale Prüfungen in Präsenz und Distanz dar. Es kann durch verschiedene weitere Softwarelösungen bedarfsgerecht ergänzt und erweitert werden. Hierbei ist zwischen einer allgemein vorauszusetzenden Software wie einem Textverarbeitungsprogramm mit PDF-Export und zwischen Spezialanwendungen mit potentiellen Zusatzkosten, z. B. SPSS, zu unterscheiden. Letztere sind für den Einsatz bei digitalen Prüfungen nicht geeignet, da von Studierenden eine für sie kostenpflichtige Installation von Software nicht verlangt werden darf. Selbst die Installation eines kostenfreien Klausurbrowsers für den Einsatz bei Fernklausuren unterliegt engen Vorgaben (§ 107b,1 ZSP-HU). Grundsätzlich sollten nur Tools eingesetzt werden (LINK folgt, Anhang), die an der HU nach entsprechenden Prüfverfahren (ZSP-HU § 107a, 4) zugelassen sind.

 

Besonderheiten des Prüfungsmoodles als Prüfungssoftware

Studentische Mitarbeiter*innen dürfen aus rechtlichen Gründen ihre Tätigkeit als Assistenz ("Prüfungsassistenz") nur mit ihrem HU-Mitarbeiteraccount durchführen, um sich eindeutig von ihrer Rolle als zu prüfende Person zu unterscheiden. Falls die studentischen Mitarbeiter*innen noch keinen entsprechenden Account haben, können sie ihn bei der Benutzerberatung (cms-benutzerberatung@hu-berlin.de) beantragen.

Es gibt im Prüfungsmoodle folgende Rollen:

  • Prüfungsbüro (Kursverwaltung und Bewertungsexport),
  • Prüfer/Prüferin (wie Kursverantwortliche/r im Lehrmoodle),
  • Prüfungsassistenz (Rechte Prüfer/Prüferin, aber keine Exportrechte),
  • Korrekurassistenz (darf ausschließlich bewerten),
  • Kontaktperson für Einschreibeschlüssel (wird einer vorhandenen Rolle im Kurs zusätzlich vergeben und gilt als Ansprechpartner für den Einschreibeschlüssel)

 

Nutzerprofil und Einschreibung in den Prüfungskurs
  1. Das persönliche Nutzerprofil und Dashboard sind nicht anpassbar.
  2. Im Profil ist die Matrikelnummer bei Studierenden hinterlegt und kann bei manueller Einschreibung als Suchbegriff eingegeben sowie bei Bewertungsexport ausgegeben werden.
  3. Studierende und Prüfende können sich nicht selbst aus den Prüfungskursen austragen.
  4. Im Kurs eingetragene Studierende, die nicht zur Prüfung zugelassen sind, können in der Teilnehmerliste auf den Status “nicht zugelassen” gesetzt werden und haben dann keinen Zugang mehr zum Prüfungskurs.
  5. Studierende sehen nicht, wer noch in den Prüfungskurs eingeschrieben ist.

 

Prüfungskursanmeldung
  1. Prüfungskurse werden beantragt und vom Moodle-Support bestätigt. Voraussetzung für die Bestätigung ist die Angabe der Prüfungsnummer oder der Lehrveranstaltungsnummer im Feld "Prüfungsnummer" (https://e-pruefungen.hu-berlin.de/mod/book/view.php?id=299).
  2. Kursbereichsauswahl: Zuerst wird das prüfungsrelevante Semester, im Anschluss die zugehörige Einrichtung (Fakultät, (Zentral-)Institute) ausgewählt.
  3. Registration der digitalen Prüfung über diese Webseite muss selbstständig von den Prüfenden oder Assistenten durchgeführt werden.

 

Probeprüfungen
  1. Es gibt einen separaten Kursbereich für Probeprüfungen.
  2. Testaccounts für Prüfer und Prüferinnen legt Ihnen der Support für Elektronische Prüfungen gerne auf Anfrage an (siehe: https://e-pruefungen.hu-berlin.de/mod/book/view.php?id=299&chapterid=119).

 

Prüfungskursdesign
  1. Rollenbezeichnungen: Kursverantwortliche/r = Prüfer/Prüferin, Teilnehmer/in = Student/Studentin
  2. Seitenmenü im Kurs enthält Links zu allen Materialien oder Aktivitäten im Prüfungskurs

 

Prüfungsaktivitäten
  1. Testeinstellungen für Prüfungen, z.B. Fernklausuren, sind schon standardmäßig für Prüfungen vorkonfiguriert. Es muss nur die Zeit und ggf. die Voraussetzung angepasst werden.
  2. Aufgabeneinstellungen für Prüfungen sind schon standardmäßig vorkonfiguriert Es muss nur die Zeit und ggf. die Voraussetzung angepasst werden.
  3. Das Uploadlimit für Dateien, die bei einer Aufgabe hochgeladen werden sollen, beträgt jetzt 20 MB statt 10 MB (für jeweils bis zu 25 Dateien).
  4. Gesundheitsabfrage und Selbstständigkeitserklärung müssen aus dem Vorlagenkurs (https://e-pruefungen.hu-berlin.de/course/view.php?id=19) importiert werden.
  5. Es gibt neue Fragetypen:
    Coderunner (Info) und STACK (Info)
    Kprim ETH (MC, Info), MTF ETH (W/F, Info) und Freihandzeichnung ETH (Info), einen Editor für den Cloze-Fragetyp (Info).

 

Kommunikation
  1. Persönliche Mitteilungen sind im Prüfungsmoodle nicht möglich.
  2. Standardmäßig ist kein Forum in neuen Kursen eingerichtet.
  3. Neu angelegte Foren haben die Standardeinstellung:
    • Verplichtende Mailbenachrichtigung für alle
    • Mailversand nach 1 Minute
    • erweiterte Optionen mit "Sofort senden"
    • Es kann per Ankündigungen-Seitenblock überall im Kurs eingeblendet werden.
  4. Ansonsten gelten die altbewährten Kommunikationswege: Telefon, HU-Zoom (mit extern erreichbarem Link), BBB, ...

 

Prüfungskursarchivierung
  • Prüfende und Prüfungsbüros können (und müssen) Prüfungskurse selbst archivieren (zur Anleitung).

 

Nutzung der Moodle-App
  • Die Moodle-App kann für Prüfungen genutzt werden (Zugang: https://e-pruefungen.hu-berlin.de sowie HU-Account). Es werden jedoch keinerlei Push-Benachrichtigungen verschickt, ausschließlich Benachrichtigungen per E-Mail.