Humboldt-Universität zu Berlin - Digitales Prüfen

Planung, Durchführung und Akzeptanz im Urteil der Prüfer*innen

In diesem Abschnitt der Befragung sollten mögliche Herausforderungen für die dauerhafte und nachhaltige Verbreitung von E-Prüfungen erhoben werden. Dazu erhielten alle Teilnehmer*innen der Umfrage, die tatsächlich prüfen (N = 209), jeweils pro Item (Planung, Durchführung, Akzeptanz) mehrere Sub-Items, für die eine Bewertung anhand einer vierstufigen Likert-Skala mit folgenden Antwortoptionen vorgenommen werden sollte:

  • Ich stimme überhaupt nicht zu.
  • Ich stimme eher nicht zu.
  • Ich stimme eher zu.
  • Ich stimme voll und ganz zu.
  • Das kann ich nicht einschätzen.
  • Keine Antwort.

Es wurde absichtlich auf eine mittlere Antwortoption verzichtet, um der Tendenz zur Mitte entgegenzuwirken und anschließend für jedes Sub-Item zumindest eine positive oder negative Tendenz bestimmen zu können.

 

Planung

"Was erschwert die Planung von E-Prüfungen in Distanz?"

 

Sub-Item (Eher) keine Zustimmung (Eher) Zustimmung Nicht einschätzbar Keine Antwort
E-Prüfungen erfordern mehr Zeit bei der Erstellung. 36 157 10 6
Über die technische Ausstattung der Prüflinge ist zu wenig bekannt. 51 135 15 8
E-Prüfungen erfordern zusätzliche (digitale) Kompetenzen der Lehrenden. 23 170 8 8
Das analoge Prüfungsformat eignet sich nicht als E-Prüfung. 64 99 29 17
Moodle bietet zu wenig Funktionalitäten an. 101 54 37 17
Eine barrierearme Gestaltung erfordert zusätzliches Spezialwissen. 23 125 48 13

 

Durchführung

"Was erschwert die Durchführung von E-Prüfungen in Distanz?"

 

Sub-Item (Eher) keine Zustimmung (Eher) Zustimmung Nicht einschätzbar Keine Antwort
Die Aufsicht bei E-Prüfungen ist kompliziert geregelt. 38 128 29 14
Die technische Ausstattung der Prüflinge ist nicht ausreichend. 84 78 34 13
E-Prüfungen erfordern zusätzliche (digitale) Kompetenzen der Prüflinge. 68 123 10 8
Die Identitätsfeststellung ist schwierig. 66 127 8 8

 

Akzeptanz

"Was wird die Akzeptanz von E-Prüfungen in Distanz auf Dauer erschweren?"

 

Sub-Item (Eher) keine Zustimmung (Eher) Zustimmung Nicht einschätzbar Keine Antwort
Der Gleichheitsgrundsatz ("Täuschungsschutz") ist gefährdet. 32 153 13 11
Die kontinuierliche Identitätskontrolle der Prüflinge ist nicht möglich. 44 135 17 13
Die technische Ausstattung der Prüflinge reicht nicht aus. 101 64 33 11
Die digitalen Kompetenzen der Prüflinge sind zu wenig ausgeprägt. 142 28 24 15
Die digitalen Kompetenzen der Lehrenden sind zu wenig ausgeprägt. 105 69 23 12
Moodle bietet zu wenig Funktionalitäten an. 103 48 39 19
Datenschutzanforderungen an E-Prüfungen in Distanz sind zu hoch. 56 103 36 14

 

Zusammenfassung

 

Aspekt Planung Durchführung Akzeptanz
Moodle Funktionen gut genug -- gut genug
Digitale Kompetenzen der Lehrenden zusätzliche Kompetenzen erforderlich -- ausreichend vorhanden
Digitale Kompetenzen der Studierenden -- zusätzliche Kompetenzen erforderlich ausreichend vorhanden
Technik bei den Studierenden zu wenig bekannt ausreichend ausreichend
Zeitaufwand mehr Zeit als bei analogen Prüfungen -- --
Identitätskontrolle -- schwierig nicht durchgehend möglich
Aufsicht -- kompliziert Täuschungsschutz gefährdet
Barrierefreie Gestaltung zusätzliches Spezialwissen erforderlich -- --
Datenschutz -- -- zu hohe Anforderungen

 

Contra E-Prüfungen

"Was spricht aus Ihrer Sicht gegen E-Prüfungen in Distanz?"

Die 56 Teilnehmer*innen, die zu Beginn der Befragung Erfahrungen mit dem Prüfen mittels der Moodle-Plattform verneint hatten bzw. angaben, nicht zu prüfen, konnten in einem Freitextfeld ihre Ansicht gegen E-Prüfungen darlegen.

Die 41 eingereichten Antworten wurden thematisch geclustert. Als zentrales Argument gegen digitale Prüfungen in Distanz wurde das Täuschungspotential bzw. die mangelnde Identitätskontrolle (29-mal) genannt. Außerdem wurden der Mehraufwand beim Erstellen, Beaufsichtigen und Korrigieren der Prüfungen (10-mal), die Schwierigkeit einer Gleichbehandlung aller Studierenden hinsichtlich Arbeitsplatz- und Technikausstattung (7-mal) und der Stress bei den Studierenden während der Prüfung, z. B. wegen möglicher Störungen (2-mal), angeführt.